03.04.12 19:56
omannich 5
|
Endlich in Afrika, und endlich in Angola.
Oskar : Weshalb ich unbedingt mal Afrika erleben wollte, habe ich ja in meiner Einleitung schon geschrieben. Jetzt stand ich vor der Gangway der Interflug Maschine und ich fühlte mich wie ein Ausgezeichneter der vor dem roten Teppich stand , bereit die grosse Welt zu besuchen. Ich brauch ja nicht zu betonen dass ich als DDR-Bürger nie damit gerechnet hatte dass ausgerechnet ich mal der Auserwählte sein werde. Erhobenem Hauptes steuerte ich meinen Platz an und war unendlich glücklich.Start - eintauchen in die Wolken, und es dauerte nicht lange da erspäte ich den gerade tätigen Vesuv unter mir. Sagenhaft. Mittelmeer, und man konnte sogar Schiffe erkennen. Dann kam endlich das so lang ersehnte Land - Afrika. Beim Flug über die Sahara war es inzwischen Nacht geworden. Ich hatte einen Fensterplatz und habe nur runter gestarrt, so, als dürfte ich nichts verpassen. Was ? das wusste ich auch nicht.Ich habe das gleichmässige brummen der Maschine noch im Ohr. Dann plötzlich weit unter mir ein Lichtpunkt. Gleich sah ich in meiner Phantasie ein Lagerfeuer , und drumherum sitzende Afrikaner die bestimmt unser Flugzeug hörten, in dem ich sitze. Zwischenlandung in Kenia. Feuchte Hitze- einfach eine andere Welt. Wieder rein in unsere Maschine und ab Richtung Angola. Kurz vor der Landung in Luanda hielt es die anwesenden Angolaner nicht mehr auf ihren Plätzen- sie sprangen im Gang herum und sangen im Chor Angola Angola. Nach etwas für mich kompliziertem ausfüllen der Einreisebescheinigung- Zollkontrolle, dann der Flughafen in Luande. Ich war da. Dann erspähte ich weisse Gesichter. Angehörige der schon länger im Land tätigen Jugendgruppe holten uns ab. Sie, braun gebrannt, wir weiss. Die Fahrt durch Luanda war schon etwas für sich. Man könnte sagen etwas verkommen, aber wir wusste ja auch warum. Befreiungskrieg, und eben mangel an allem. Aber Afrika! Ankunft im Motel - Begrüssungsabend - Schlaf mit ständigem gebrumm der Klimaanlage - Früh das Frühstück und die Fahrt zum DKB, unserer Einsatzzentrale wo wir auf die einzelnen Werkstätten aufgeteilt wurden. Ich hatte spätestens jetzt starke Bedenken ob ich mit meinen spärlichen Kenntnissen nicht negativ auffallen würde. Aber einmal da, nahm ich den Kampf auf. Gleich hier muss ich erwähnen dass ich sehr grossen Respeckt von einigen Mitgliedern der Jugendbrigade- FDJ bekam. Eike Winges, damaliger Leiter der Jugendbrigade, ein prima Kollege und natürlich Spezialist in allen Fragen in Zusammenhang mit dem W-50 war immer für mich dort in Angola ein Vorbild. Ich lernte natürlich auch leider überhebliche Kollegen kennen, die sehr voreingenommen gegenübe5r den Neuen waren, aber das mal beiseitegeschoben. Mein erster Arbeitstag in der Werkstatt war, ich weiss nicht wie es beschreiben soll ? Es war so Neuartig, dass ich aus dem Staunen nicht rauskam. Rings um die Werkstatt verbeulte und rampunierte LKW. Ich konnte abends nicht sagen dass ich eine grosse Hilfe war, aber ich gab mir grosse Mühe nicht negativ aufzufallen. Was mir aber gleich auffiel, war das Interesse der Angolanischen Arbeiter an den Neuen aus dem fernen Land. Ein erstes Erlebnis : Gleich am ersten Tag kam ein Afrikanischer Monteur zu mir ,deutete auf meine Turnschuhe und sagte : Wenn du wieder zurückgehst, gib mir bitte diese Schuhe ja ? Ich sagte es ihm zu, und täglich gab er acht, dass ich die Schuhe nicht beschädigte. Ichhabe noch viele Begebenheiten zu berichten, aber das werde ich noch machen. Das war ja erst mal der Anfang meiner Afrikareise , und viele viele andere Begebenheiten können im Angola Forum noch veröffendlich werden. Mich interessiert natürlich wie andere Dienstreisende dieses Land kennengelernt haben. Ich bin sehr gespannt. Euer Oschkar.
|